Mir hond a offenes Hus
„Wir leben sehr bewusst in einem offenen Haus, ich mag es, wenn unsere Gäste an meine Küchentür klopfen, ein Schwätzle halten, die Kinder mir helfen, das Frühstück auftragen oder im Flur liegen und stundenlang den Jimmy streicheln. Das schafft Nähe, aber auch zugleich Freiheit für die Gäste“, erzählt Priska.
Urlaub am Bauernhof beschert nicht nur den Gästen schöne Erinnerungen. Auch die Gastgeber denken gern an gemeinsam Erlebtes zurück und freuen sich auf bessere Zeiten.
Eine Serie quer durch die Bundesländer von Elisabeth Freundlinger
Ales für einen perfekten Urlaub
Der Hof Gorbachen überm Bodensee liegt auf 1000 Meter in herrlicher Alleinlage am Waldrand. Von hier aus ist es ganz nah zum Bodensee, aber auch die Berge sind nicht weit, und Bregenz mit seinem vielfältigen kulturellen Angebot ist nur einen Katzensprung entfernt. Schifffahrten, Radtouren, Wanderungen und kulturelle Highlights sind hier die Zutaten jedes Urlaubsvergnügens. Kommt dazu noch die Möglichkeit, das authentische Bauernhof-Leben zu erfahren und den Ursprung der Nahrungsmittel kennenzulernen, ist der Urlaub perfekt.
Ein großes Miteinander
Priska und Bernhard Eller, die den Hof Gorbachen seit fast 30 Jahren führen, sind begeisterte Urlaub am Bauernhof-Gastgeber. Für die Gäste stehen zwei schöne Ferienwohnungen mit insgesamt 8 Betten bereit, die auch bei Bedarf als Zimmer mit Frühstück buchbar sind.
„Wir leben sehr bewusst in einem offenen Haus, ich mag es, wenn unsere Gäste an meine Küchentür klopfen, ein Schwätzle halten, die Kinder mir helfen, das Frühstück auftragen oder im Flur liegen und stundenlang den Jimmy streicheln. Das schafft Nähe, aber auch zugleich Freiheit für die Gäste“, erzählt Priska. „Bei uns herrscht in der Sommersaison von März bis November ein unkompliziertes, frohes Miteinander, Durcheinander und Nebeneinander. Wir genießen diese Zeit neben unserer Hofarbeit sehr. Ab November lassen wir Ruhe einkehren, und wir freuen uns, wenn‘s im Frühling wieder mit alten, neuen, lustigen oder frechen Gästen losgeht!“
Im Haus leben Priska und Bernhard mit Oma Ingrid, die beiden Söhne, die Schwiegertochter und die Enkelkinder sind gleich nebenan. Fad wird der begeisterten Oma Priska also nicht. Momentan freut sie sich schon auf Enkerl Nummer 3, das im Sommer erwartet wird.
Alles über Milch
Kinder haben es gut auf dem Hof Gorbachen, wo Bauer Bernhard gern ausführlich erklärt, wie das denn so ist mit den Kühen, der Milch, der Butter und dem Käse. Wenn man weiß, wie der Käse gemacht wurde, und wo die dafür verwendete Milch herkommt, schmecken Emmentaler und Bergkäse gleich noch besser. „Die Arbeit am Bauernhof ist für unsere Gäste ein besonderes Erlebnis. Die Kinder sind beim Melken immer dabei, helfen mit und Bernhard antwortet geduldig auf alle Fragen. Und wer morgens schon fit ist, darf auch mit dem Traktor mitfahren, der Bauer bringt dann die Milch zur Sennerei.“
Ein Herz für Hunde
Nicht nur die Kinder sorgen dafür, dass am Hof Gorbachen immer etwas los ist. Die Bauersleute sind nämlich auch große Hundefreunde und haben die Ferienwohnungen entsprechend haustiergerecht ausgestattet. Auf diesem Bauernhof sind die vierbeinigen Gäste nicht nur geduldet – sie sind auch herzlich willkommen. Das kann mitunter schon zu einem turbulenten Gewusel führen. Bäuerin Priska Eller erinnert sich: „Zu Ostern waren einmal – mit unserem Hofhund Jimmy – fünf Hunde da. Während bei uns Menschen eine ungeplante Stehparty mit Bier und Wein entstand, hatten die Kinder und Hunde freien Auslauf. Mit großem Spaß sind sie ungehindert und wild durch die Wiesen getobt. Diese spontane Freiheit haben wir alle – Mensch und Tier – sehr genossen!“
Kurz mal ausspannen
Der herzliche Kontakt und die Offenheit der Bauersleute schafft Freunde. „Ja, wir haben viele Stammgäste – manche schon seit 40 Jahren. Früher sind‘s mit den Kindern kommen, jetzt kommen‘s mit dem Hund“, lacht die stets fröhliche Priska.
Weil sich die Region Bodensee für entspannte Wanderungen und Ausflüge eignet, begrüßen die Ellers auf ihrem Hof immer wieder auch Kurzurlauber. Gerade im Frühling und Herbst ist da in den letzten Jahren eine neue Gästeschicht dazugekommen. Diese buchen dann Zimmer mit Frühstück und lassen sich von Priska mit Zopf und Selbstgemachtem verwöhnen. Und weil es den Ausflüglern bei Priska und Bernhard so gut gefällt, fahren sie immer wieder hierher. „Manche Kurzurlauber kommen auch mehrmals in der Saison – immer auf ein paar Tage zur Erholung zwischendurch.“
Fröhliche Freundinnen-Auszeit
„Vor ein paar Jahren hat eine Krankenschwester einmal einen Gruppenausflug für sich und ihre Kolleginnen organisiert. Die Mädls waren ein paar Tage bei uns, und es war eine Mordsgaudi für uns alle! Mit Wanderungen, Fotoshooting mit dem Bauer im Heu, Spielenacht bis 5 Uhr morgens und Sektfrühstück verging die Zeit wie im Flug. Wir hatten miteinander so großen Spaß!“ Das Ergebnis: Fünf der Krankenschwestern wurden zu Stammgästen, sie kommen immer wieder mit Familie und Freunden, um ein paar schöne Tage zu genießen.
"Bei einer anderen Gruppe war’s dasselbe“, erzählt Priska. „Zuerst war es nur ein mehrtägiger Wanderausflug für Pensionisten, inzwischen kommen einige der damaligen Ausflügler jeden Frühling mit ihrer Großfamilie zu uns – die kriegen den Urlaub regelmäßig von den Kindern zu Weihnachten geschenkt. Da machen wir dann Platz in der Stube, und alle sitzen zusammen, essen, spielen, singen und schwätzen. Eine wertvolle Zeit für die Gäste, und wir dürfen daran teilhaben. Die Zeit mit unseren Gästen ist oft bereichernd und macht uns große Freude, die interessanten Gespräche, die lustigen Stunden mit einem Gläsle Wein, die Wertschätzung uns Bauern gegenüber … all das macht uns das Dasein für unsere Gäste so leicht!“