Frühjahrsputz am Bauernhof

07.03.2022

Wenn die Frühlingssonne den Bauernhof in goldenes Licht taucht und die ersten zarten Alpenblumen aus dem Boden sprießen … Wenn der Schnee auf den Feldern geschmolzen ist und manche Tierkinder das Licht der Welt erblicken … Dann, ja dann ist der Frühling endlich da. Mit ihm erwacht der Hof aus seinem Winterschlaf. Das Leben außerhalb von Stall und Tenne kommt langsam wieder auf Touren.

Jetzt teilen!
Frühlingsstrauss am Hofeingang  | © Urlaub am Bauernhof

Harte Arbeit statt Frühlingsromantik!?

Klingt romantisch, oder? Doch mit Romantik hat der Bauernhofalltag im Frühjahr eher wenig zu tun. Arbeitsbeginn ist 5 Uhr morgens. Da heißt es raus aufs Feld, Unkraut jäten und morsche Zaunpfähle ersetzen - Ordnung schaffen!

Schon jetzt würde der eine oder andere Beobachter die Nase rümpfen und sich lieber wieder ins wohlige Bettchen verkriechen wollen. Doch es gibt auch die schönen Seiten: Arbeiten in der Natur und mit allem, was sie zu bieten hat …

Ab in den Bauerngarten

Beginnen wir mit etwas Buntem und Blühendem: Jedes Jahr im Frühling wird der Bauerngarten auf Vordermann gebracht. Dann ist nämlich die Zeit der kahlen Äste vorbei. Durch die wärmende Sonne regt sich etwas in den Bäumen und Sträuchern, sie bekommen Knospen. Später werden daraus Blätter und Blüten.

Allein die Vorstellung von Sommerblumen, verschiedenen Gemüsesorten und Kräutern und – dich daneben – mit Früchten behangenen Beerensträuchern, ist einfach herrlich. Und daher genießt es auch die Bäuerin, ihrem Hochbeet neues Leben einzuhauchen: Zarte Setzlinge werden eingepflanzt und fortan regelmäßig gegossen, damit sie gedeihen.

Schon gewusst? Sträucher und Apfelbäume sollten man bei abnehmendem Mond schneiden, damit sie austreiben und wachsen können.

Übrigens: Der richtige Standort für ein Hochbeet hängt von dem ab, was man einsetzen möchte. Gemüse sollte so hell und sonnig wie möglich stehen. Für Gurken und Zucchini bietet sich eine windgeschützte Stelle im Garten an. Tomaten und Paprika hingegen sind weniger empfindlich.

Moos, Klee und Löwenzahn – Unkraut überall!

"Schöne Blumen wachsen langsam, nur das Unkraut hat es eilig." Was William Shakespeare schon im 15. Jahrhundert beobachtet hat, ist am Bauernhof leidiger Alltag. Auch hier machen sich die ungebetenen Gäste nicht gerade rar. Im Gegenteil, der gefürchtete Wildwuchs fühlt sich überall am Hof wohl und gedeiht, sobald die wärmenden Sonnenstrahlen hervorlugen. Da hilft nur der Griff zur guten alten Harke und zum Unkrautstecher – eher keine Arbeit, die für Freudensprünge sorgt …

Doch aufgepasst! Gerade Brennnesseln, Löwenzahn oder Giersch, den meisten Leuten wahrscheinlich als Unkraut bekannt, bieten eine leckere und nährstoffreiche Abwechslung im Ernährungsplan. Ausprobieren statt Kompostieren, lautet die Devise!

Wer suchet, der findet …

Kaum zu glauben, was sich über den Winter alles ansammelt: Dosen, Plastik, Glasscherben, Hundesackerln … die Liste ist endlos. Und die Bauersleute können wahrlich ein Lied davon singen, welch bunte Hinterlassenschaft jedes Jahr beim Frühjahrsputz auf den Wiesen und Feldern zu finden ist. Leider stellt diese Art von Verschmutzung auch eine Gefahr für Tiere und Umwelt dar.

Daher geht es mit Scheibtruhe und Traktor auf die Wiese, um die Abfälle einzusammeln. Auch große Steine und Reisig werden zusammengesucht und auf den Hof gebracht. Hierbei sind alle Hände gefragt! 

Wink der Zaunpfähle

Das letzte Kapitel im Frühling: Die Kühe kommen auf die Weide. Damit sie nicht Reißaus nehmen und im Nachbarsgarten ihren guten Dünger hinterlassen, gilt es, die Zäune auf Herz und Nieren zu kontrollieren.

Mit Hammer und Gummistiefeln ausgerüstet, schlagen fleißige Hofmitarbeiter die locker sitzenden Pfähle wieder in den Boden. Morsche Exemplare werden ersetzt. Dann noch die Drähte drumherum – und schon ist die Weide für die Kühe wieder sicher begehbar. 

Unsere Empfehlungen

Schau gleich vorbei

Weitere Artikel