ERDÄPFEL - Von der Ernte bis zum Genuss
Schon von Weitem hört man den Steyrer Traktor von Elfriede und Hans Mayrhofer aus Hofkirchen im Mühlkreis. Jedes Jahr Ende September ist es soweit - die im Frühjahr gesetzten Erdäpfel können geerntet und eingelagert werden.
ERNTE, LAGERUNG UND VERARBEITUNG DES ERDAPFELS
Bäuerin Elfi wartet schon ungeduldig am Feld und sticht mit einer Grabgabel einen Erdäpfelstock heraus. Warum sie das macht, ist leicht erklärt: Sie möchte die Schale testen, um festzustellen, ob die Kartoffeln bereits reif sind. Lässt sich die Schale mit den Fingern ablösen, sollte man sich noch etwas gedulden. Das Erdäpfelkraut an der Oberfläche ist ebenfalls sehr aussagekräftig, wenn es um den richtigen Erntezeitpunkt geht. Wenn die Blätter gelblich bzw. bräunlich sind und schon sehr verdorrt, dann kann man die Erdäpfel aus der Erde holen.
Der Erdäpfelroder
Natürlich könnten Bauer Hans und Bäuerin Elfi von Ferienwohnungen Mayrhofer im Mühlviertel die Erdäpfel auch händisch ausgraben, aber wozu gibt es technische Hilfsmittel? Der gute, alte Erdäpfelroder hat schon viele tolle Dienste geleistet und wird sich auch dieses mal wieder bewähren. Eine Erntemaschine mit befestigten, rotierenden Gabeln, mit deren Hilfe die Kartoffeln aus dem Damm geholt werden. Früher wurde ein Erdäpfelroder noch von Pferden gezogen. Heute erledigen das meist große, automatisierte Erdäpfelernter. „Der Krafteinsatz ist mit diesen Maschinen zwar gering, aber die gemeinsame Zeit beim Erdäpfel klauben geht leider verloren“, meint Bauer Hans.
"Erdäpfel klauben"
"So sagen die Mühlviertler zum Einsammeln der Kartoffeln", schmunzelt Bäuerin Elfi. Einen Korb, Handschuhe, festes Schuhwerk und flinke Hände braucht man bei der Kartoffelernte. Und dann arbeitet man sich Reihe für Reihe vor und entleert die vollen Körbe auf dem Anhänger. Oder man verstaut sie in einem Jutesack, um sie anschließend im Keller zu lagern.
Sortieren macht Sinn
Es ist sinnvoll, die Kartoffeln je nach Sorte und Beschaffenheit zu sortieren. So erspart man sich später die mühevolle Sucherei im Keller. Beschädigte Kartoffeln sollte man schnell verwerten oder je nach Zustand ganz weggeben. Es ist empfehlenswert, Erdäpfel mit großflächigen grünen Stellen auszusortieren. Sie enthalten das giftige Solanin und sind weder essbar noch als Futter geeignet.
Tipps zur Lagerung
- Der Erdapfel mag's kühl – idealerweise sollten sie in einem dunklen, luftigen Kellerraum bei 4 bis 6 °C aufbewahrt werden. Die Chance, dass sich grüne Flecken auf der Kartoffelschale bilden, ist somit geringer.
- Nach fauligen Kartoffeln Ausschau halten und gegebenenfalls entfernen.
- Kartoffeln sollten vor der Lagerung nicht gewaschen werden – eine dünne Erdschicht und eine gute Luftfeuchtigkeit von 90% erhöhen die Lagerfähigkeit. Die späteren Sorten im Herbst sind am besten lagerfähig.
Saatgut fürs nächste Jahr
Wenn man sich einige Knollen aufhebt, können sie im nächsten Jahr als Saatkartoffeln verwendet werden! Die Triebe, die sogenannten Augen, werden in kühlen, feuchten Räumen von alleine sprießen und sind das perfekte Setzgut.
Erdapfel - ein Alleskönner in der Küche
Eine schonende Zubereitung von Erdäpfeln ist wichtig, um alle Inhaltsstoffe zu erhalten. Kurz waschen, mit der Schale dämpfen und anschließend so dünn wie möglich schälen. Dann hat man so einiges richtig gemacht und alle Vitamine sowie Mineralstoffe sind noch vorhanden.
Einige Erdäpfelrezepte - von süß bis pikant - gibt's ganz unten im Artikel unter 'Weitere Artikel'.