Grafhaidergut

"Wisst ihr eigentlich, dass ihr hier im Paradies lebt?" Diesen Satz hören Karin und Andreas Havlicek oft auf ihrem Grafhaidergut in Wartberg an der Krems in der Nationalparkregion Kalkalpen. Weit entfernt von Straßenlärm und Lichtemissionen sowie Nachbarn liegt ihr Vierkanthof im Zentralraum.

Die Standbeine des Grafhaiderguts

Zusätzlich zum traditionellen Ackerbau und zur Schweinehaltung wurde mit neu gebauten Ferienwohnungen im ehemaligen Presshaus ein drittes Standbein aufgebaut. „Für uns ist das eine Leidenschaft. Da werden keine Stunden gezählt“, erklärt Andreas. „Da macht es mir auch nichts aus, 40 bis 80 Stunden die Woche zu arbeiten. Am Ende zählt das Ergebnis.“ Generell hat sich der Beruf des Landwirtes oder der Landwirtin stark geändert. Andreas erzählt, dass Knecht und Magd von technischen Gerätschaften abgelöst wurden. Auch die Ausrichtung der Betriebe hat sich geändert: „Die landwirtschaftlichen Betriebe konzentrieren sich auf eine Tierart. Mischbetriebe mit Kühen, Schweinen, Hühnern und Co. gibt es nur mehr selten."

Ein traumhafter Standort

Angefangen hat der Wunsch zu vermieten durch Rückmeldungen von Freunden und Familie. Nach den Besuchen wurde immer wieder betont, wie malerisch die Lage des Hofes ist. „Die Idee wurde immer konkreter und schlussendlich entschlossen wir uns, den Hof für Gäste zugänglich zu machen.“ Keine schlechte Entscheidung, da bereits die ersten Gäste begeistert von der Lage und den Ferienwohnungen am Hof waren. Ziel ist es, dass sich Gäste am Hof wohl fühlen und ihre Auszeit genießen. Aber auch das Kennenlernen des bäuerlichen Lebens soll nicht zu kurz kommen. Nachhaltigkeit und Regionalität sollen keine leere Begriffe bleiben. Ein besonderes Zuckerl: Das Grafhaidergut ist als Außenstelle des örtlichen Standesamtes registriert. Das bedeutet: Auf diesem Hof darf geheiratet werden!

Urlaub abseits der Massen

Ruhe suchen und finden steht hoch im Kurs im Tourismussektor. Beruflichen Stress und Leistungsdruck lassen Gäste hinter sich, wenn der Hof betreten wird. Persönlicher Kontakt wird dabei am Grafhaidergut geschätzt. „Je länger die Gäste am Hof bleiben, desto eher kommt man ins Gespräch.“ Unabhängig davon, woher ein Gast kommt und mit wem er oder sie anreist, lässt sich ein klarer Trend in Richtung "Urlaub am Land" erkennen.

Wie geht’s weiter?Zukunft des Grafhaiderguts

„Die Zukunft am Hof heißt: energieautark wirtschaften.“ Auch der alte Kuhstall wäre für eine Renovierung bereit. Und seine Wurzeln würde Andreas auch gerne am Hof einbringen. Er stammt nämlich ursprünglich aus dem Weinviertel. Kein Wunder, dass ein eigener Weingarten ein Traum von ihm ist!